Ringen um Israel. Intertextuelle Perspektiven auf das 5. Buch Esra (Dissertation)
Zur Person
Dr. Veronika Hirschberger, geb. 1987, absolvierte ihr Studium der Fächer Katholische Religionslehre und Latein an der Universität Regensburg, wo sie 2012 das Erste Staatsexamen für ein Lehramt an Gymnasien ablegte. Ihre Abschlussarbeit verfasste sie bei Prof. Dr. Tobias Nicklas am Lehrstuhl für Exegese und Hermeneutik des Neuen Testaments zum Thema „Die Passion Christi bei den ‚Gnostikern‘: Johannesakten 97-102“. Im selben Jahr nahm sie an eben diesem Lehrstuhl ein Promotionsstudium auf, für das sie vom Begabtenförderungswerk „Cusanuswerk“ ein Stipendium erhielt. Zusätzlich war Fr. Hirschberger kurzzeitig als Wissenschaftliche Hilfskraft bei Prof. Dr. Dr. Jan van der Watt (Universität Nijmegen), als WHK des Dekanats der Fakultät für Katholische Theologie der Universität Regensburg und als Studienkoordinatorin der Fakultät tätig. Die Promotion zur Dr. theol. erfolgte im Juli 2017. Die Promotionsarbeit trägt den Titel „Ringen um Israel. Intertextuelle Perspektiven auf das 5. Buch Esra“ und wird voraussichtlich im Sommer 2018 in der Reihe „Studies in Early Christian Apocrypha“ bei Peeters/Leuven veröffentlicht werden. Seit September 2016 absolviert Fr. Hirschberger das Referendariat für ein Lehramt an Gymnasien.
Weitere Veröffentlichungen:
The Reception of a Reception: The Influence of 1 Baruch on the Structure of 5 Ezra. A Response to Matthias Henze and Liv Ingeborg Lied, in: Hindy Najman, Konrad Schmid (Hg.), Jeremiah’s Scriptures. Production, Reception, Interaction, and Transformation (JSJ.S 173), Leiden, Boston 2016, 354-368.
Veronika Hirschberger, Tobias Nicklas, 5 Ezra – Prophetic or Apocalyptic Writing? in: Jan Bremmer, Veronika Hirschberger, Tobias Nicklas (Hg.), The Figure of Ezra between Early Judaism and Ancient Christianity (Studies in Early Christian Apocrypha), Leuven. [im Druck]
Zur Arbeit
Das 5. Buch Esra gehört wohl zu den am wenigsten bearbeiteten ‚jüdisch/ christlichen‘ Apokryphen des (wahrscheinlich) 2. Jahrhunderts unserer Zeitrechnung. Dabei wird der Text gemeinsam mit 4 Esra im Anhang der Vulgata überliefert und zeigt vielfältige Beziehungen zu kanonisch gewordenen Texten wie dem Matthäus-Evangelium, der Offenbarung des Johannes oder dem Buch Baruch auf. Auf eben solche Bezugnahmen blickt die Arbeit von Veronika Hirschberger und untersucht intertextuelle Bezüge zwischen 5 Esra und dem Buch Baruch, Jeremia 7, dem Matthäus-Evangelium, der Offenbarung des Johannes und 4 Esra. Dabei stehen größere und grundsätzliche Fragen im Hintergrund: Wie lässt sich die ‚Kommunikation‘ verschiedener Texte miteinander erfassen? In welchem Verhältnis stehen ‚prophetische‘ und ‚apokalyptische‘ Texte zueinander? Wie ist das Verhältnis von ‚Christentum‘ und ‚Judentum‘ im zweiten Jahrhundert n. Chr. zu denken? Und wie spiegelt sich die Beziehung und vielleicht auch die Spannung zwischen Israel und der ‚Kirche‘ in den Texten dieser Zeit nieder? Spuren für mögliche Antworten sind in 5 Esra, einer spannenden, kurzen und oft unterschätzten Schrift erkennbar, und diesen versucht Fr. Hirschberger nachzugehen.
Der gekreuzigte Triumphator. Eine motivkritische Studie zum Markusevangelium (Dissertation)
Zur Person
Markus Lau studierte Katholische Theologie an der Universität Münster. Nach dem Diplom hat er als Assistent an den Universitäten Münster und Freiburg (Schweiz) gearbeitet. Gegenwärtig ist er Oberassistent für den Bereich der neutestamentlichen Exegese und der biblischen Umwelt an der Universität Freiburg (Schweiz). Regelmäßig ist er auch als Gastdozent im Theologischen Studienjahr Jerusalem aktiv. Zu seinen Arbeits- und Forschungsschwerpunkten gehören die Synoptikerexegese (inkl. der Apg), die biblische Umwelt (mit den Schwerpunkten: römischer Triumphzug, Numismatik, Archäologie und Baugeschichte Jerusalems hellenistisch-römische und jüdische Alltagskultur), exegetische Methodik und Didaktik.
Zur Arbeit
Die mit dem Armin-Schmitt-Preis 2017 ausgezeichnete Dissertation „Der gekreuzigte Triumphator. Eine motivkritische Studie zum Markusevangelium“ (NTOA 114) wurde Ende 2015 als Dissertationsschrift an der Theologischen Fakultät der Universität Freiburg (Schweiz) angenommen und von Prof. em. Dr. Max Küchler und Prof. Dr. Thomas Schumacher (Gewinner des Armin-Schmitt-Preises 2014) begleitet und begutachtet. Sie spürt den als chiffrierten Referenzen verstandenen Allusionen auf das Ritual des römischen Triumphzugs im Markusevangelium nach und entwickelt dazu eine Theorie der Plausibilisierung vager Anspielungen im exegetischen Diskurs. Materialiter bietet die Arbeit eine am Ritualverlauf orientierte Darstellung des römischen Triumphzugs in seinen zahlreichen Facetten, untersucht die Metaphorisierung des Triumphes in hellenistischen-römischen Texten sowie die Möglichkeiten der vagen Allusion auf den Triumphzug in Text und Bild jenseits des Markusevangeliums. Mit Blick auf den mk Text werden insb. die mk Passionsgeschichte sowie Texte aus Mk 5–11 intensiv analysiert. Die Arbeit wurde auch mit dem Liechtensteinpreis 2017 der Universität Freiburg (Schweiz) sowie mit dem Hanns-Lilje-Preis 2016 der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen ausgezeichnet.
Die Poetik der markinischen Christologie. Eine kognitiv-narratologische Exegese (Dissertation)
Zur Person
Jan Rüggemeier - geboren 1981, verheiratet mit Dr. Anne Rüggemeier, Vater von zwei Söhnen und einer Tochter; 2001-2007 Studium der Evangelischen Theologie in Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg, University of Oxford (Regent's Park College) und Eberhard Karls Universität Tübingen; von 2008-2011 Vikar der Evangelischen Landeskirche in Württemberg an der Evangelischen Versöhnungskirche in Schorndorf; 2011-2016 Wissenschaftlicher Mitarbeiter bei Prof. Dr. Hans-Joachim Eckstein am Lehrstuhl für Neues Testament II (Schwerpunkt Evangelienforschung) in Tübingen; währenddessen Dienstaufträge als Pfarrer z.A. im Kirchenbezirk Bernhausen (Projekt "Erwachsen Glauben") und in der Kirchengemeinde Dürrwangen-Stockenhausen im Kirchenbezirk Balingen. Seit Januar 2017 Projektmitarbeiter am Institut für Neues Testament der Universität Bern. Forschungsschwerpunkte: Methoden der neutestamentlichen Exegese und erzählwissenschaftliche Ansätze; Markusevangelium; Sozialgeschichte des frühen Christenstums.
Stammbaum Jesu Christi (Mt 1,1). Studien zur Rezeption der matthäischen Genealogie in der antiken christlichen Literatur (Habilitation)
Zur Person:
PD Dr. Thomas R. Karmann, geb. 1973, studierte nach dem Abitur in Metten an der Universität Regensburg Klassische Philologie, Alte Geschichte, Archäologie, Philosophie und Theologie. Nach dem Diplom in Katholischer Theologie war er als Wissenschaftlicher Mitarbeiter und Akademischer Rat am Regensburger Lehrstuhl für Alte Kirchengeschichte und Patrologie tätig. 2006 promovierte er mit einer Arbeit über Meletius von Antiochien und die Anfänge des Neunizänismus. Nach Lehrstuhlvertretungen in Münster, Regensburg und Freiburg i.Br. ist Karmann seit 2014 an der Universität Innsbruck tätig, zunächst als Assistent von Prof. Dr. Günther Wassilowsky, Anfang 2017 als dessen Nachfolger als Professor für Kirchengeschichte und Patrologie.
Seine Forschungsschwerpunkte liegen im antiken Christentum. Einerseits beschäftigt er sich mit klassischen patristischen Themenfeldern, wie z.B. der altkirchlichen Trinitätstheologie, dem Oeuvre des Johannes Chrysostomus, mit Askese und Mönchtum im frühen Christentum sowie der Theologie und Wirkungsgeschichte des Origenes. Andererseits weisen seine Arbeitsschwerpunkte eine große Nähe zu den Bibelwissenschaften auf. Im Vordergrund steht dabei die Auslegung der ntl. Kindheitsgeschichten, aber auch die des Richterbuches. Zum anderen beschäftigt sich Karmann intensiv mit apokryph gewordenen Schriften des frühen Christentums, z.B. dem Protevangelium Jacobi oder der Ascensio Isaiae. Daneben interessiert er sich aber auch für grundlegende hermeneutische Fragen an der Schnittstelle von biblischer und historischer Theologie, etwa der Bedeutung des Alten Testaments für die antike Kirche.
Zur Arbeit:
Bei der prämierten Arbeit handelt es sich um die 2016 an der Universität Regensburg eingereichte Habilitationsschrift Karmanns. Der matthäische Stammbaum gehört zu den Texten des NT, die im antiken Christentum am intensivsten ausgelegt und rezipiert wurden. Die Studie erschließt die antike Exegese der Ahnentafel Jesu versweise bis hinein ins frühe Mittelalter. Daneben wird aber auch auf zwei grundsätzliche Probleme der frühchristlichen Auslegung in Blick auf diese Perikope eingegangen: 1. Warum stimmt Mt 1,1-17 nicht mit der Genealogie Christi in Lk 3,23-38 überein? 2. Eine weitere große Schwierigkeit bestand für die altkirchlichen Theologen darin, dass die beiden Stammbäume des NT über Josef verlaufen, obwohl Jesus nach dem Zeugnis der zwei ntl. Kindheitsgeschichten nicht dessen leiblicher Sohn ist, sondern von Maria jungfräulich empfangen wurde. 2018 soll die Arbeit in der Reihe Novum Testamentum Patristicum (NTP) bei Vandenhoeck & Ruprecht erscheinen.